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Gut zwei Monate nach Ausstellung eines internationalen Haftbefehls gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin sind zwei ranghohe Vertreter des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag von den russischen Behörden angeklagt worden. Richter Rosario Salvatore Aitala und Chefankläger Khan Karim Asad Ahmad werde vorgeworfen, einen Angriff auf einen Vertreter eines anderen Landes vorbereitet zu haben, um damit die internationalen Beziehungen zu erschweren, teilte das russische Ermittlungskomitee am Sonntag mit.
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Zudem wurden noch weitere Anklagepunkte gegen die beiden vorgebracht. Bei einem Schuldspruch könnte es für die in Abwesenheit Angeklagten eine Gefängnisstrafe von bis zu zwölf Jahren geben. Das Ermittlungskomitee teilte mit, dass auch gegen andere IStGH-Funktionäre ermittelt werde.
In dem im März ausgestellten Haftbefehl wurde Putin vorgeworfen, persönlich für die Verschleppung von Kindern aus der Ukraine verantwortlich zu sein. Ein Haftbefehl erging auch gegen Maria Lwowa-Belowa, die russische Beauftragte für Kinderrechte.
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Aktuelle Entwicklungen im Liveticker:
04:04 Uhr – Lula spielt Nicht-Treffen mit Selenskyj bei G-7-Gipfel herunter
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Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat die Bedeutung eines nicht zustande gekommenen bilateralen Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beim G-7-Gipfel in Japan öffentlich heruntergespielt. „Die Sache ist ganz einfach“, sagte Lula in einer Pressekonferenz am Sonntagabend (Ortszeit), wie im brasilianischen Fernsehen zu sehen war. Demnach habe sich Selenskyj verspätet und sei nicht zum Treffen erschienen. Zuvor hatte Selenskyj auf die Frage, ob er enttäuscht sei, dass es kein Vier-Augen-Gespräch mit Lula gegeben habe, nach englischer Übersetzung geantwortet, er glaube, dass Lula enttäuscht sei.
Im Zusammenhang mit dem Überraschungsbesuch des ukrainischen Präsidenten in Hiroshima soll es in der brasilianischen Delegation beim G-7-Gipfel Verstimmungen gegeben haben. Die Delegation war Medienberichten zufolge irritiert über den empfundenen Druck auf Brasilien und Indien, eine Ukraine-nahe Position auf den russischen Angriffskrieg anzunehmen.
02:37 Uhr – Russlands Botschafter in den USA warnt vor Verlegung von F-16-Jets
Eine Verlegung von F-16-Kampfjets der USA in die Ukraine wirft nach den Worten des russischen Botschafters in den Vereinigten Staaten die Frage nach einer Beteiligung der Nato an dem Konflikt auf. Auch werde jeder ukrainische Angriff auf die Krim als Angriff auf Russland betrachtet werden, schreibt Anatoli Antonow auf dem Telegram-Kanal der Botschaft in Washington. „Es ist wichtig, dass die Vereinigten Staaten die russische Reaktion darauf genau kennen.“
22:24 Uhr – Ukrainisches Militär meldet Vorstöße bei Bachmut
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Das ukrainische Militär ist nach eigenen Angaben nahe der Stadt Bachmut im Osten des Landes weiter vorgerückt. „Speziell in den letzten 24 Stunden sind wir an einigen Teilstücken etwa 200 Meter vorgestoßen“, sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Sonntagabend im ukrainischen Fernsehen. Bereits die ganze Woche sei das ukrainische Militär in der Umgebung der Stadt auf dem Vormarsch.
Moskau hatte am Samstag die Eroberung der seit Monaten schwer umkämpften und fast völlig zerstörten Stadt verkündet. Kiew bestreitet hingegen, dass Bachmut gefallen ist. Tscherewatyj zufolge halten sich ukrainische Kräfte im Südwesten der Stadt in einigen Gebäuden und Befestigungsanlagen verschanzt.
21:44 Uhr – Prigoschin: Verlassen bald Bachmuts Konfliktzone
Nach der angeblichen vollständigen Eroberung der ostukrainischen Stadt Bachmut hat der russische Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin seinen Abzug für die nächsten Tage angekündigt. Die Wagner-Gruppe werde ihre Postionen an das russische Verteidigungsministerium übergeben, sagt Prigoschin in einer Audiobotschaft auf Telegram. Am 25. Mai wolle die Gruppe die Konfliktzone verlassen. Nach monatelangen erbitterten Kämpfen um Bachmut hatte Prigoschin am Samstag deren Eroberung verkündet. Die Ukraine hingegen wies Prigoschins Angaben als unwahr zurück.
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21:22 Uhr – Selenskyj zieht nach G-7-Gipfel positive Bilanz
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach Abschluss des G-7-Gipfels in Japan zufrieden gezeigt. „Das Thema Ukraine stand im Mittelpunkt, der Respekt gegenüber allen Ukrainern war besonders“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Als Beleg für internationale Unterstützung führte er Treffen mit anderen Staats- und Regierungschefs bei dem Gipfel in Hiroshima an. Am alljährlichen Treffen der Siebener-Gruppe hatten auch mehrere andere Gäste teilgenommen, beispielsweise aus Indien, Vietnam und Indonesien.
Die Begegnung mit US-Präsident Joe Biden habe „wie immer“ zur Stärkung der Ukraine geführt, sagte Selenskyj, der das Video im Flugzeug kurz vor dem Abflug Richtung Kiew aufnahm. Tatsächlich gab Biden beim Gipfel die Freigabe eines weiteren Hilfspakets für die Ukraine über 375 Millionen Dollar (etwa 346 Millionen Euro) bekannt. Zudem will Washington die seit Langem von Kiew geforderten Lieferungen westlicher Kampfjets freigeben.
19:15 Uhr – Moskau kritisiert G-7-Beschlüsse als russland- und chinafeindlich
Russland hat die Beschlüsse des G-7-Gipfels der führenden demokratischen Industrienationen am Wochenende in Hiroshima kritisiert. Dessen wichtigstes Ergebnis sei eine „Ansammlung von Erklärungen, die mit Passagen antirussischen und antichinesischen Charakters angefüllt sind“, hieß es in Moskau in einer Mitteilung des Außenministeriums. Die Entscheidungen der Siebener-Gruppe (USA, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Italien, Japan und Deutschland) zielten auf die Vertiefung der Trennlinien in der internationalen Politik.
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17:17 Uhr – Zehntausende demonstrieren in Moldau für EU-Beitritt
Angesichts prorussischer Bestrebungen in Teilen der Republik Moldau haben Zehntausende Menschen in der Hauptstadt Chisinau für den proeuropäischen Kurs von Präsidentin Maia Sandu demonstriert. „Wir wollen nicht mehr am Rande Europas stehen“, sagte Sandu bei der Kundgebung, zu der ihre Regierung aufgerufen hatte. Sie versprach, das zwischen Rumänien und der Ukraine gelegene Land bis zum Jahr 2030 in die EU zu führen. Die Präsidentin des EU-Parlaments, Roberta Metsola, erklärte vor den nach Polizeiangaben gut 75.000 Demonstranten, die EU werde Moldau mit offenen Armen empfangen.
15:30 Uhr - Estland und Lettland wollen deutsches Flugabwehrsystem kaufen
Die Nato-Mitglieder Estland und Lettland wollen estnischen Angaben zufolge das Flugabwehrsystem Iris-T SLM des deutschen Herstellers Diehl kaufen. Die Verhandlungen sollten unter Führung Estlands bald aufgenommen und im Sommer abgeschlossen werden, teilt das estnische Verteidigungsministerium mit. Angestrebt werde, dass die ersten Systeme im kommenden Jahr einträfen und bis 2025 in Betrieb genommen würden, erklärt Verteidigungsminister Hanno Pevkur.
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15:20 Uhr – Südkorea prüft Waffenlieferungen
Südkorea prüft nach Angaben von Präsident Suk-Yeol Yoon, ob es der Ukraine erstmals Waffen liefert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe ihm bei einem Treffen am Rande des G-7-Gipfels eine Liste mit Wünschen für Waffen übergeben, sagt er nach einem Treffen mit Kanzler Olaf Scholz in Seoul. Er verspricht der Ukraine eine schnelle Lieferung von Ausrüstung zur Entschärfung von Minen.
13:56 Uhr – Selenskyjs Brasilien-Termin platzt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Rande des G-7-Gipfels wider Erwarten nicht mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva zusammengekommen. Zur Begründung sagte Selenskyj, es habe vermutlich Terminschwierigkeiten gegeben.
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Brasilianische Medien hatten berichtet, dass sich Lulas Delegation irritiert gezeigt hatte wegen des empfundenen Drucks, eine Position anzunehmen, die eher der ukrainischen Sicht auf den russischen Angriffskrieg entspricht. Der brasilianische Präsident ist einer der führenden Vertreter der Länder, die eine Parteinahme zugunsten der Ukraine in dem von Russland geführten Angriffskrieg vermieden haben und sich in einer neutralen Rolle sehen. Für Verärgerung westlicher Regierungen hatte Lula mit der Äußerung gesorgt, westliche Waffenlieferungen verlängerten den Krieg. Auch deswegen war eine Zusammenkunft beider Staatsoberhäupter mit Spannung erwartet worden.
13:28 Uhr – USA: Ukraine versichert, F-16 nicht für Angriffe in Russland zu nutzen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Joe Biden nach dessen Angaben zugesagt, Kampfjets des amerikanischen Typs F-16 nicht für einen Vorstoß nach Russland zu nutzen. Er habe eine „pauschale Zusage von Selenskyj“, die F-16 nicht zu nutzen, um „in russisches geografisches Territorium“ vorzustoßen, sagte Biden.
Biden hatte am Rande des Gipfels führender demokratischer Wirtschaftsmächte grundsätzlich den Weg dafür freigemacht, im Rahmen einer Koalition von Verbündeten Jets des amerikanischen Typs F-16 an die Ukraine zu liefern. Biden begründete diese Kehrtwende mit einer veränderten Situation. So machte er deutlich, dass es bei Fortschritten der Ukrainer zu einer Situation kommen könnte, wo diese Waffen größerer Reichweiten brauchten, als ihnen bisher zur Verfügung stünden. Er argumentierte zudem, dass die Kampfjets der Ukraine im Fall einer künftigen Friedensvereinbarung auch die Zuversicht geben könnten, den Russen bei einem erneuten Angriff Widerstand leisten zu können. „Also ist es ein anderer Bedarf. So wie die Panzer anfangs nicht gebraucht wurden, aber jetzt gebraucht werden.“
13:00 Uhr – Kiew erwartet Dutzende westliche Kampfjets
Bei der Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg rechnet die Ukraine nach dem Einlenken der US-Regierung in der Kampfjet-Debatte nun mit Dutzenden Maschinen aus dem Westen. „Die Flugzeuge werden nicht stückweise übergeben, sondern in Einheiten. Eine Lufteinheit ist mindestens ein Geschwader, in unserem Fall sind es derzeit mehr als 12 Flugzeuge, bei unseren westlichen Partnern bis zu 18 Flugzeugen“, sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Juri Ihnat, im ukrainischen Fernsehen. Auf diese Weise könnten der Ukraine „anfangs mehrere Dutzend Kampfjets zur Lösung anstehender Aufgaben“ übergeben werden.
12:40 Uhr – Südkorea sagt Ukraine Ausrüstung für Minenräumung zu
Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hat der Ukraine weitere Hilfen zugesagt. Yoon traf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande des G-7-Gipfels. Dabei habe Yoon die rasche Lieferung von Gütern versprochen, die die Ukraine benötige, darunter Ausrüstung zur Minenräumung und Krankenwagen für das Militär, berichteten südkoreanische Medien unter Berufung auf das Präsidialamt.
Es war das erste Treffen der beiden Präsidenten seit der russischen Invasion in die Ukraine. Südkorea beteiligt sich an den Finanzsanktionen gegen Russland und leistet humanitäre Hilfe für die Ukraine. Trotz entsprechender Bitten Kiews schickt das ostasiatische Land aber keine Kriegswaffen dorthin.
12:00 Uhr – „Unsere Soldaten halten Anlagen im Südwesten der Stadt“
Das ukrainische Militär hält nach eigenen Angaben weiter Teile der Stadt Bachmut unter seiner Kontrolle. „Unsere Soldaten halten Befestigungsanlagen und einige Räumlichkeiten im Südwesten der Stadt“, sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Er räumte allerdings ein, dass die Lage kritisch sei und es schwere Kämpfe gebe. Am Samstag hatte das russische Militär bereits die Eroberung der Stadt verkündet. Unabhängig lassen sich die Angaben der Kriegsparteien nicht überprüfen.
Tscherewatyj nahm auch Stellung zu den missverständlichen Äußerungen von Präsident Wolodymyr Selenskyj, die zunächst als Bestätigung für die russische Eroberung Bachmuts gewertet wurden, ehe Kiew sie dementierte. „Der Präsident hat es richtig gesagt – die Stadt ist praktisch dem Boden gleichgemacht“, sagte Tscherewatyj. Selbst bei einer Eroberung hätte die Stadt weder militärischen noch politischen Nutzen für die Russen, „aber sie führen sich auf, als hätten sie Dnipro eingenommen.“ Die Millionenstadt Dnipro ist das wichtigste Industrie- und Rüstungszentrum im Südosten der Ukraine.
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Selenskyjhatte betont, die Stadt sei nicht vollständig unter russischer Kontrolle. Nach dem G-7-Gipfel im japanischen Hiroshima sagte Selenskyj am Sonntag: „Bachmut ist heute nicht von Russland besetzt worden.“ Selenskyj stellte damit missverständliche, nicht eindeutige Aussagen von ihm zur militärischen Situation nach einem Treffen mit US-Präsidenten Joe Biden klar. Ein Reporter hatte Selenskyj gefragt, ob die Stadt im Osten der Ukraine noch in ukrainischer Hand sei. Der Journalist schob nach, die Russen hätten gesagt, dass sie Bachmut eingenommen hätten. Der ukrainische Präsident antwortete mit den Worten: „Ich denke nicht.“
Selenskyj betonte, die Stadt sei fast vollständig zerstört. Es gebe dort keine Gebäude mehr „und eine Menge toter Russen“. Er sagte weiter: „Es ist eine Tragödie.“ Aber heute sei Bachmut „nur in unseren Herzen“. Selenskyj dankte den ukrainischen Soldaten dort für ihren Einsatz.
11:44 Uhr – Ukraine: Unsere Truppen kontrollieren weiter Teil von Bachmut
Die Ukraine hält laut Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar weiterhin Teile der Stadt Bachmut im Osten des Landes. Die eigenen Truppen hätten die Stadt an den Flanken teilweise eingekreist. Maljar äußerte sich auf dem Chatdienst Telegram, kurz nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin einen Sieg in der Schlacht um Bachmut ausgerufen hatte.

11:00 Uhr – Japan spricht von „starker Botschaft“ der G 7
Die G-7-Staaten haben auf ihrem Gipfel in Hiroshima aus Sicht des Gastgebers Japan „unerschütterliche Einigkeit“ bei der Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland bewiesen. Die persönliche Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs habe geholfen, „eine starke Botschaft“ in die Welt zu senden, sagte Japans Regierungschef Fumio Kishida am Sonntag nach dem Ende der dreitägigen Beratungen.
„Ich denke, dass dies von sehr großer Bedeutung war“, sagte Kishida. Einseitige Versuche, den Status quo – „egal wo auf der Welt“ – mit Gewalt zu verändern, werde man als G 7 nicht akzeptieren.

Außerdem dürften auch Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen „nicht akzeptiert werden“, sagte Kishida. Die G-7-Staaten verfolgten das „Ideal“, die Welt von Atomwaffen zu befreien. „Ein Traum ist etwas anderes als ein Ideal. Ideale sind erreichbar“, sagte der japanische Regierungschef. „Wir alle sind Bürger von Hiroshima“, die sich nach Frieden sehnten, sagte Kishida, der aus Hiroshima stammt.
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Die Stadt war am 6. August 1945 von der ersten in einem Krieg abgeworfenen Atombombe zerstört worden. „Wenn alle acht Milliarden Menschen auf der Welt zu Bürgern und Bürgerinnen von Hiroshima werden, wird es keine Kernwaffen mehr auf diesem Planeten geben. Daran glaube ich fest“, sagte Kishida.
09:59 Uhr – London: Russland nutzt Überwachungsdrohnen zur Angriffsvorbereitung
Zur Vorbereitung seiner Luftangriffe auf die Ukraine nutzt Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste zunehmend Überwachungsdrohnen. Es handele sich meist um von Russland produzierte Fluggeräte namens Supercam, die relativ günstig seien und über ausreichend Reichweite verfügten, um potenzielle Angriffsziele zu überfliegen, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Experten schätzen, dass die Drohnen rund vier bis fünf Stunden in der Luft bleiben und bis zu fünf Kilometer hoch fliegen können.
Diese Taktik solle Russland helfen, Kampfschäden schneller einzuschätzen und die Zielgenauigkeit zu verbessern. „Der langsame und ineffiziente Zielprozess des russischen Militärs war eine große Schwäche des Einsatzes in der Ukraine“, hieß es in London. „Allerdings sind langsame Überwachungsdrohnen sehr anfällig für die ukrainische Luftabwehr.“ Die russischen Raketenangriffe würden sich mittlerweile auf Schläge gegen die ukrainische Flugabwehr konzentrieren.
08:11 Uhr – US-Präsident Biden schickt neue Waffen in die Ukraine
US-Präsident Joe Biden hat bei einem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj eine neue umfangreiche Waffenlieferung für die Ukraine angekündigt. Das Paket umfasse „Munition, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge“, teilte Biden am Rande des G-7-Gipfels in Hiroshima mit. Erst vor zwei Tagen hatte Washington den westlichen Verbündeten seine Zustimmung zur Lieferung von Kampfjets des Typs F-16 an Kiew erteilt.
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07:54 Uhr – Macron: Selenskyj-Treffen mit BRICS-Staaten verhindert „Teilung der Welt“
Frankreich erhofft sich von der Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zum G-7-Gipfel mehr Verständnis für die Position der Ukraine bei Ländern wie Indien und Brasilien. Angesprochen darauf, dass ein französisches Regierungsflugzeug Selenskyj zur Arabischen Liga und dann weiter zum G-7-Treffen nach Hiroshima brachte, sagte Macron, dabei gehe es auch darum, Frieden zu schaffen und Lösungen zu suchen.
Es sei im Interesse Frankreichs und dessen Rolle als permanentes Mitglied des UN-Sicherheitsrats, Selenskyj zu ermöglichen, sich „vor mehreren Weltmächten zu äußern, die manchmal nur einem einzigen Diskurs ausgesetzt sind“, sagte Macron am Rande des Gipfels. Er verwies auf ein anstehendes Treffen der sogenannten BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. „Das ist für uns sehr wichtig, weil es eine Teilung der Welt verhindert – zwischen denen, die klar die Ukraine unterstützen, und jenen, die sagen, dass sie den Frieden unterstützen, manchmal ohne dass man weiß, was das genau bedeutet.“
04:40 Uhr – Scholz dämpft Ukraine-Hoffnung auf schnellen Nato-Beitritt
Kanzler Olaf Scholz hat die Hoffnung der Ukraine auf einen schnellen Nato-Beitritt des Landes gedämpft. Derzeit stehe die militärische Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland im Vordergrund, sagt Scholz in einem Interview mit „Welt TV“. Für die Nachkriegszeit müsse man klären, wie Sicherheitsgarantien für das Land wirken könnten. Die Ukraine werde dann vor allem auf westliche Waffen zurückgreifen.
Auf dem Nato-Gipfel in Bukarest habe man der Ukraine eine Perspektive gegeben. „Aber das ist immer eine Entscheidung gewesen, bei den allen sehr klar ist, dass dies keine Sache ist, die in der nächsten, absehbaren Zeit stattfinden wird“, fügt er hinzu. Die Ukraine könne viele Bedingungen für einen Beitritt derzeit nicht erfüllen.
03:45 Uhr – Bericht: Brasilien fühlt sich wegen Selenskyj-Besuch unter Druck
In der brasilianischen Delegation beim G-7-Gipfel soll es Medienberichten zufolge Verstimmungen geben im Zusammenhang mit dem Überraschungsbesuch des ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva wisse noch nicht, ob er der Bitte Selenskyjs nach einem bilateralen Treffen in Hiroshima nachkomme, berichtete das brasilianische Nachrichtenportal „G1“ unter Berufung auf Quellen aus dem Außenministerium.
Hintergrund ist demnach, dass die Delegation irritiert ist wegen des empfundenen Drucks auf Brasilien und Indien, eine Position anzunehmen, die eher der ukrainischen Sicht auf den russischen Angriffskrieg entspricht.
Auch die Finanznachrichtenagentur Bloomberg meldete unter Berufung auf brasilianische Beamte, Selenskyjs Besuch habe die Delegation entnervt und diese fühle sich nun unter Druck, ein persönliches Treffen mit Lula zu akzeptieren. Lula sei in dieser Frage noch unentschlossen.
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03:35 Uhr – Japan kündigt Selenskyj-Rede an
Wie die japanische Regierung mitteilte, wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag um 19.15 Uhr Ortszeit (12.15 Uhr deutscher Zeit) auf dem G-7-Gipfel im japanischen Hiroshima eine Rede halten. Selenskyj war nach Japan gereist, um am Gipfeltreffen teilzunehmen und sich dort mit verschiedenen Staats- und Regierungschefs zu treffen.

03:22 Uhr – Scholz sieht Kampfjet-Projekt als Botschaft an Russland
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) rechnet nicht mit einer baldigen Lieferung moderner Kampfjets an die Ukraine. „Das, was mit der Ausbildung von Piloten verbunden ist, ist ja ein längerfristiges Projekt“, sagte er am Sonntag am Rande des G-7-Gipfels im japanischen Hiroshima. Die USA hätten noch gar nicht endgültig entschieden, „was am Ende der Ausbildung dann stehen wird“.
Das Projekt sei zunächst eine Botschaft an diejenigen, die die Ukraine angegriffen haben: Russland solle nicht darauf setzen, dass die Unterstützung für die Ukraine mit zunehmender Dauer des Kriegs nachlässt, betonte der Kanzler. „Es bleibt die Botschaft: Russland muss Truppen zurückziehen.“
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Dem ukrainischen Luftwaffen-Sprecher Oberst Juri Ignat zufolge könnte die Ukraine mithilfe von F-16-Kampfflugzeugen den Krieg gewinnen. Im ukrainischen Fernsehsender Espreso TV sagte er, die Kampfjets würden Gebiete schützen, die außerhalb der Reichweite von Flugabwehrraketen lägen. „Durch den Einsatz von F-16 können unsere Bodentruppen die besetzten ukrainischen Gebiete schnell befreien, indem sie feindliche Kommandoposten, militärische Gruppen und logistische Versorgungsketten ins Visier nehmen“, fügte er hinzu.
Die Ukraine hat bisher keine Zusage zur gewünschten Lieferung von F-16-Jets erhalten. US-Präsident Joe Biden hat Regierungskreisen zufolge allerdings eine Ausbildung ukrainischer Piloten an diesen Kampfflugzeugen befürwortet. Russland warnte die westlichen Staaten vor einer möglichen Lieferung solcher Maschinen an die Ukraine.
21:53 Uhr – Selenskyj und Biden treffen sich zu Gespräch
US-Präsident Joe Biden will am Sonntag am Rande des G-7-Gipfels im japanischen Hiroshima zu einem bilateralen Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammenkommen. Selenskyj ist am Samstag beim Gipfel der sieben führenden demokratischen Industrienationen in Hiroshima eingetroffen. Er will dort mit den Staats- und Regierungschefs über neue militärische und wirtschaftliche Hilfen beraten.
20:40 Uhr – Papst Franziskus betraut Kardinal Zuppi mit Friedensmission in Ukraine
Zur geplanten Friedensmission von Papst Franziskus für die Vermittlung zwischen der Ukraine und Russland werden erste Details bekannt. Kardinal Matteo Zuppi soll als Sonderbeauftragter die Mission leiten, teilt der Vatikan mit. Zuppi ist Kardinal von Bologna und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz. Die Mission soll dazu beitragen, den Konflikt in der Ukraine zu entspannen.
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